Über uns

Ein Überblick

Sie finden hier einige interessante Informationen über die Pfarrgmeinde St. Margaretha Mainaschaff.

Pastorale Schwerpunkte

Schwerpunkte unserer pastoralen Arbeit

  1. Lebensnahe und ansprechende Liturgiegestaltung
  2. Verbindung halten, Fremde, Gäste und Neuzugezogene willkommen heißen, Begegnungen ermöglichen und Kontakte schaffen
  3. Offenheit für unsere ausländischen Mitbürger und Engagement in den Problemen unserer Einen Welt
  4. Sorge um Mission, Gerechtigkeit und Frieden und Bewahrung der Schöpfung
  5. „Gott mit neuen Augen sehen“ durch Glaubensweitergabe in der Gemeindekatechese
  6. Bei der jungen Generation über die Gruppierungen der Ministranten, der DPSG und der DJK die Frage nach Gott wachhalten und Lebenshilfen aus dem Glauben bieten
  7. Sozial-pastorales Engagement für Menschen in Not
  8. Die Probleme von Kindern, Frauen und Familien in den Blick nehmen
  9. Kooperative Zusammenarbeit in Gruppen, Gremien und Gemeindeleitung
  10. Öffentlichkeitsarbeit in Presse, Pfarreibriefen, Kirchlichen Nachrichten, Schaukästen und Pfarreifest
  11. Lebendiger Bezug zu anderen Religionen und christlichen Geschwisterkirchen in der Grundhaltung ökumenischer Offenheit
  12. Chance eines intensiveren Zusammenwirkens von Pfarrgemeinderat und Kirchenverwaltung als gemeinsames Gremium
Zur Geschichte der Pfarrei

Geschichtliches zur Pfarrei St. Margaretha in Mainaschaff

Anfänge: Die Pfarrei Sankt Margaretha in Mainaschaff blickt auf eine recht wechselvolle Geschichte zurück. Ihre Geschichte beginnt mit einem Diplom Kaiser Otto II. vom 04. November 980. Das Original der zwar angezweifelten Urkunde liegt im Hauptarchiv des Freistaates Bayern in München. In dieser Urkunde schenkte der Kaiser auf Bitten seines Neffen, des Otto von Schwaben und Bayern, das Dorf Mainaschaff dem Stift Sankt Peter & Alexander in Aschaffenburg. Das Bischöfliche Ordinariat Würzburg geht (Schreiben vom 25.Mai 1964) davon aus, dass es damals schon eine Pfarrkirche in Mainaschaff gab, welche im Jahre 980 erbaut (Realschematismus der Diözese 1987. s.30) wurde, später aber zugrunde ging.

Erste Urkunde: Die erste sicher urkundliche Erwähnung der Pfarrei St. Margaretha ist die Bulla confirmatorio „Quoties a nobis..“ des Papstes Lucius III. vom 21. Dezember 1184. Mit diesem wegen seiner Bedeutung für viele Pfarreien wahrhaft historischen Dokument bestätigt der Papst dem Stiftprobst Ortwin und den Stiftskanonikern eine Reihe Besitzungen und Rechte, unter anderem auch den Besitz eines Hofes mit Pfarrei und Zehnten in Mainaschaff. Die Pfarrei Sankt Margaretha kann sich mit der vorgenannten Urkunde des Papstes Lucius III. aus dem Jahre 1184 also auf ein echtes historisches Dokument von hohem Rang berufen und auf eine 835 jährige Geschichte zurückblicken.

1603 Pfarrer Johann Dromann erw.1598-1606 feiert in der Gemeinde das Päpstliche Jubiläum. Damit sollte die katholische Reform gestärkt werden.

1620 Während der Amtszeit des Pfarrers Oswald Junker erhält die Kirche in Mainaschaff ein neues Muttergottesbild, zwei Kruzifixe und ein „crucifix sambt beiden Patronen für das beynhäuslein“, sowie ein Evangelienbuch und ein Manuale.

1629 Die Gemeinde feiert das päpstliche Jubeljahr mit dem Stiftsvikar Resch, der einen Altar errichten lässt.

1660 Der Pfarrer in Kleinostheim beginnt mit dem Taufmatrikel für unsern Ort. Ab 1673 werden die Sterbe- ab 1684 die Heiratsmatrikel geführt.

1691 Der Kirchenbrief vom 16. Juni bestätigt die kirchlichen Rechte für Mainaschaff nach dem Beweisthum des Jahres 1478.

1705 Die Kirche in unserem Ort wird restauriert.

1766 Die Kirchenstiftung hat 5060 fl an die Bewohner des Ortes und an der Nachbargemeinden ausgeliehen. Die hiesige Kirche soll eine der ältesten am Main sein. Wegen der Einsturzgefahr des Turmes werden die Glocken abgenommen. Das Gebäude ist so schlecht, daß sich der Pfarrer am Altar vor Regen und Schnee nicht schützen kann. Am 24. März berät die Gemeindeversammlung darüber, ob die neue Kirche auf dem alten Bereich, oder auf dem freien Platz gegenüber dem Rathaus errichtet werden soll. Es wird schriftlich abgestimmt.

1771 Mainaschaff erhält eine neue Kirche.

1774 Die Kapuziner halten Gottesdienste im Ort.

1780 Die Kirche erhält zwei Nebenaltäre. Der Zimmermeister Goldmann aus Kleinostheim fertig zwei Bildstöcke aus Holz.

1785 Von Kleinostheim erhält die Kirche einen Hochaltar. Er besteht aus einem großen Kruzifix Bild, sowie Bildern der Hl. Muttergottes und des Hl. Johannes. Als Gegenleistung wird der Nachbargemeinde das geliehene Kapital mit Zinsen in Höhe von 74 fl 45kr erlassen. Schreiner Nikolaus Lang aus Kleinostheim errichtet eine Kommunionbank. Die Orgel wird in Großostheim gekauft. Auf den Turm kommt eine neue Uhr. Die Jahreszahl dort wird vergoldet. Das Kirchenvermögen beträgt 6591 fl 39 kr 3 pf. Davon sind 5642 fl 2 kr ausgeliehen. 1805 Mainaschaff hat 479 Seelen, 100 Familien, 92 Schulkinder.

1818 Durch Allerhöchste Genehmigung wird am 03. Februar die Lokalpfarrei errichtet. Der Ort zählt 639 Seelen.

1820 In der Kirche werden als Stiftungen 23 Engelämter, 28 Jahrtäge, 4 Quatembermessen, 4 „Ordinarien Täge“ mit Kirchweihmontag und Margarethenfest gehalten.

1825 Die Kirche gehört jetzt zum Dekanat Alzenau.

1829 Das Kirchengebälk wird neu gemacht, das Gotteshaus verputzt und getüncht. Die Gemeinde erhält ein Marienbild.

1830 In die Kirche kommen neue Kniebänke. Der Kirchenpfleger Konrad Zilch legt sein Amt nieder. Er übte es seit 1816 aus.

1832 In der Zeit von 1782-1832 erfolgen 164 Taufen, 142 Hervorsegnungen der Wöchnerinnen und 19 Trauungen. In diesem Zeitraum sterben 54 Kinder und 25 Erwachsene.

1833 Die Altäre und die Kanzel werden vergoldet. Die Kosten betragen 250 fl.

1837 Die Gemeinde läßt unter den Kniebänken der Kinder Holzdielen verlegen.

Der hiesige Gastwirtssohn Adam Ofenstein erhält am 31. August die Priesterweihe.

1843 Am 8. Januar verstirbt der erste Lokalkaplan der Gemeinde, Johann Kager im Alter von 76 Jahren. Den größten Teil seines Vermögens vermacht er der Ortsarmenkasse. Der Geistliche wird auf dem alten Friedhof an der Kirche beigesetzt. Sein Nachfolger ist Franz Joseph Schmitt. Die Halle im Friedhof erhält ein neues Dach. Die Gemeindebevollmächtigten richten eine Bittschrift an den König auf Errichtung einer selbständigen Pfarrei.

1850 Der Maurer Peter Herrmann baut den Bildstock „Roten Heiligen“ neu auf. Am 12. Juli erhält Joseph Dahlem, Sohn des Erbbeständers des Stiftshofes, die Priesterweihe.

1856 Die Lokalkaplanei wird am 21. November Pfarrkuratie. Von Kleinostheim werden die Hypothekenbriefe übergeben, die sich in einer Kiste befinden. Die Unterlagen über die Fassion der Kirchenstiftung, der Schule, der Wohltätigkeitsstiftung, sowie die Gottesdienststiftungen und die Kirchenrechnungen kommen nach Mainaschaff. Der Kurat führt jetzt selbständig die Matrikel. Zum neuen Kuraten wird Michael Beckert von der Stiftskirche in Aschaffenburg ernannt. Er kann erst die Stelle am 16. Mai 1857 die Stelle antreten.

1858 Durch Spenden kann ein neuer Thronhimmel für die Kirche gekauft werden. Er kostet 170 fl 6 kr. Ein Wohltäter aus Aschaffenburg stiftet für die Kirche 70 fl. Es werden hier sechs neue Messingleuchter beschafft. Den Wohltätern soll künftig „in altari et si defuncti sunt in orationibus pro defuncti sunt in orationibus pro defunctis“ besonders gedacht werden. Am 8. November kommt Joseph Uhrig als Kurat in den Ort. Der bisherige Verweser weigert sich, sein Amt aufzugeben, auf die Einkünfte zu verzichten und das Pfarrhaus zu räumen. Der neue Geistliche muß seine finanziellen Rechte einklagen.

1859 Kurat Uhrig wird am 28. Januar installiert. Der Geistliche findet im Kuratie- Gebäude eine hölzerne Statue der Himmelskönigin, die sein Vorgänger Beckert der hiesigen Kirche zugedacht hatte. Durch eine Collekte kann ein Gehäuse dazu erworben werden. Die Statue findet Ihren Platz vor der Kanzel. Die Kirche erhält ein neues Dach und wird neu getüncht. Die Gemeinde zahlt die Kosten.

1864 Die Kirche wird vollständig renoviert. Die Kanzel, die Seitenaltäre und Statuen erhalten eine Vergoldung. Auf den Turm kommt eine neue Uhr.

1865 Das Gotteshaus wird auf Dauer zu klein. Ein Kirchenbaufond soll einen Neubau finanzieren helfen. Wer sich in der Gemeinde niederläßt hat 50 fl, bei Heirat 25 fl zu zahlen.

1867 Der „Steinerne Heilige“ wird abgebrochen und wieder neu aufgebaut. Er trägt die Jahreszahl 1656. Die Gemeinde läßt den „Mäßenzehls“ Bildstock renovieren. Wegen Differenzen mit der Gemeindeverwaltung über die Reparatur des Pfarrgebäudes verlässt Kurat Uhrig den Ort. Die Bevollmächtigten Braun und Koch fahren am 25. Oktober zum Ordinariat nach Würzburg, damit ein Pfarrverweser bestimmt wird. Der Geistliche Gustav Paul Wackenreuder betreut den Ort.

1869 Johann Bauer aus Daxberg wird Kurat in Mainaschaff. Er übernimmt sein Amt am 11. Mai. Die Gemeinde begrüßt Ihn mit einem Blumenstrauß. Zuvor waren Bevollmächtigte am Ordinariat vorstellig, daß der Verweser Wackenreuder bleiben solle.

1873 Am ersten Sonntag in der Fastenzeit weiht Pater Max vom Kapuzinerkloster in Aschaffenburg den Kreuzweg in der Kirche.

1878 In Mainaschaff ist Volksmission. Es werden verschiedene Messgewänder, sowie ein Monstranz mit Futteral für 210 M gekauft.

1883 Pfarrer Bauer stirbt im Alter von nur 51 Jahren. Sein Nachfolger: Kurat Johann Georg Röll.

1886 König Ludwig II. verstirbt. In der Gemeinde läuten sechs Wochen lang die Glocken für eine Stunde zur Landestrauer.

1887 Auf dem Weinberg steht ein weithin sichtbares Steinkreuz. Eine Marienstatur wird an Stelle des Marienbildes aufgestellt. Die Kirche ist für die stark anwachsende Gemeinde zu klein. Es sollen Baupläne für einen Neubau erstellt und die Genehmigung für eine Kollekte eingeholt werden.

1888 Während der drei Fastnachtstage findet schon seit Jahren ein 40stündiges Gebet in der Kirche statt. Nachmittags wird bei den Betstunden das Allerheiligste ausgesetzt. Fast die ganze Gemeinde ist anwesend. Auf dem Weinberg wird eine Kapelle errichtet.

1891 Das neue AVE MARIA wird eingeführt. Der Lehrer übt die neuen Gesänge mit der Gemeinde ein. Johann Kuhn aus Rottenbauer wird neuer Kurat.

1893 Mit Wirkung vom 16. September erhält die Kuratie den Status einer Pfarrei.

1894 Die Kirche hat sechs neue Fenster erhalten. Der Aufgang zur Empore, die mit Bilder ausgemalt wird, erfolgt nicht mehr durch das Glockenhaus, sondern durch eine Außentreppe. Damit entsteht mehr Platz. Ein neuer Altar wird errichtet. Die Gemeinde gibt einen Zuschuss von 1.000,00 Mark. Adam Schmitt tritt die Nachfolge von Pfarrer Kuhn an. Die Gemeinde empfängt ihn im geschmückten Ort. 1900 Am Markustag und am Montag der Bittwoche wallt die Gemeinde nach Kleinostheim, am Dienstag in der Bittwoche durch die eigene Gemarkung. Ein weiterer Flurgang erfolgt mit, ein weiterer ohne das Allerheiligste. Prozessionen mit dem Allerheiligsten finden in der Auferstehungsfeier, am Patrozinium und an Maria Himmelfahrt statt. Den Wettersegen erteilt der Pfarrer mit der kleinen Monstranz, in der sich vermutlich eine Reliquie des H. Kreuzes befindet. Im Pfaffarchiv befindet sich eine Urkunde; die übersetzt lautet:

„Echtheitszeugnis über das HEILIGSTE HOLZ DES KREUZES UNSERES HERRN JESUS CHRISTUS“ Gruß an die zukünftigen Leser. Allen, welche diese vorliegende Urkunde in Zukunft einsehen werden, versichere und bezeuge ich, daß dieses Partikel, die in eine mit Silber beschlagene Messingkapsel eingelegt und vorne mit einem Siegel versehen wurde, offensichtlich vom heiligsten Holz des Kreuzes unseres Herrn Jesus Christus und aus den Schätzen der Allerhöchsten kaiserlichen Majestät entnommen ist. Zur Bestätigung habe ich diesen vorliegenden Brief geschrieben, den ich eigenhändig unterzeichnet und mit unserem kaiserlichen Pfarrsiegel versehen habe. Wien, den 19. Dezember 1785 Mathias Kronberger Jos. II R.J. Comf. et. C.R. Pfarrhof Hiermit wird die Vollmacht erteilt, dieses Partikel vom heiligsten Holz des Kreuzes unseres Herrn Jesus Christus, die von Ven. Consist. untersucht wurde, zur Verehrung durch die Gläubigen öffentlich auszustellen. Bischöfliche Kurie Passau

Wien, den 16. Januar 1782 Es wird bestätigt, dass diese von der Original- Urkunde unverfälscht abgeschrieben wurde. Röll par., Pfarrkurat Röll (1883-1891)

Diese Kreuzpartikel-Monstranz befindet sich in der Sakristei unser Pfarrkirche St. Margaretha.

Quelle: Festschrift 800 Jahre Pfarrei Mainaschaff gez. Günter Herold, Kirchenpfleger

Madonna in der Kirche

Madonna mit dem Jesuskind, welches einen goldenen Apfel in der Hand hält. Ein unbekannter mittelrheinischer Meister (vgl. Madonnen von Schmerlenbach, Kälberau und Kaub / Rhein) fertigte um 1430 -1450 die 63,5 cm hohe Figur. Sie zählt zu den „Schönen Madonnen“ des weichen Stils. Sie ist farbig gefasst und besteht vermutlich aus grauem Mainsandstein.

Geschichten zur Madonna

Am 24.Juli 1953 berichtete das „Volksblatt“ über die Wiederentdeckung der „Mainaschaffer Madonna“, einer spätgotischen Sandsteinmadonna, die viele Jahrzehnte ein unbeachtetes Dasein auf dem Speicher des alten Pfarrhauses (heute Raiffeisenbank) geführt hatte. Pfarrer Schadler ließ die wertvolle Skulptur auf den Kapellenberg in der dortigen Kapelle anbringen. Nach einem Diebstahl und dem Wiederauffinden der Madonna, wurde beschlossen, sie in der Kirche St. Margaretha in Mainaschaff neu aufzustellen. Im Rahmen der Renovierung der Pfarrkirche 1964 wurde dazu eine Steinstele samt goldfarbenem Hintergrund neu geschaffen, der die Madonna in den Kirchenraum sehr schön integriert. Die Kapelle auf dem Kapellenberg erhielt einen farbigen Abguss der Madonna.

Zur Restauration: Der Aschaffenburger Restaurator Koch legte auf Anraten des Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege die auf dem Kapellenberg stark verrußten einzelnen Farbschichten wieder frei. Er stellte dabei fest, dass die Originaltöne nicht mehr erkennbar waren. Anhand von Kratzspuren und zwei vorhandenen Farbresten konnte man jedoch auf frühere Farbgebungen schließen. Die letzte solide handwerkliche Überarbeitung dürfte aus der Zeit um 1800 stammen. Bei der farblichen Gestaltung war man daher bestrebt, die Farbtöne aus der Zeit um 1800 zu erreichen und die gotischen Stilelemente zu betonen. Nach Konsultation des Würzburger Dombaumeisters Schädel sen. riet das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege zur Aufstellung der Madonna in der linken Seitenconche der Kirche St. Margaretha.

Die Aufstellung der Muttergottes in der Kirche brachte nicht nur der Kirchengemeinde einen Gewinn, sie bietet vielmehr auch allen Kunstliebhabern einen Anreiz zur Besichtigung dieses Kunstwerkes in unserer Pfarrkirche. Angesicht des unschätzbaren Wertes der Skulptur ist es selbstverständlich, dass sie durch ein Sicherheitssystem vor Diebstahl geschützt wird.

Quelle: 200 Jahre Katholische Pfarrkirche St. Margaretha Mainaschaff / Heimatbuch „ascapha Mainaschaff“

Kirchenpfleger Günther Herold

Der Kapellenberg

Kapelle

Bereits im 13. Jahrhundert wurde auf dem Weinberg, der von der Bevölkerung Kapellenberg genannt wird, Wein angebaut. Später wurde auf diesem Weinberg ein „Kreuz von Stein“ errichtet, „welches von weitem sichtbar den Platz verschönt, auf einem Punkte, der eine weite, schöne Aussicht bietet“. Nähere Angaben über dieses Kreuz gibt es leider nicht, es muss jedoch in unmittelbarer Nachbarschaft der ehemaligen Kapelle gestanden haben. Diese wurde mit der Statue der Muttergottes von Lourdes am 24. Juni 1887 eingeweiht und war Ziel vieler großer Prozessionen aus den umliegenden Dörfern Kleinostheim, Stockstadt, Strietwald und Damm.

Nach dem II. Weltkrieg entschloss man sich, eine neue Kapelle zu bauen. Unter der unermüdlichen Mithilfe der Gläubigen entstand das von Architekt Vill aus Würzburg entworfene Gebäude. Im marianischen Jahr 1954 fand die Einweihung statt. Die Kapelle, so wie wir sie heute sehen, besteht nun aus einem etwa 8 m hohen und etwa 3 Meter breiten Turm in fränkischem Muschelkalk, in dem die alte Marienglocke aus dem 14. Jahrhundert bis 1969 gehangen hat. Nach dem Diebstahl der historischen Marienglocke wurde eine neue Glocke (aus einer Passauer Glockengießerei) von einer Kleinostheimer Stifterin, die ungenannt bleiben möchte, gestiftet. In der Mitte des Turmes springt ein baldachinartiges kupfergedecktes Dach vor. Die Tragbalken schmücken eine gemalte Version des Ave-Maria. „Pfarrer Schadler erwähnte in seinen Begrüßungsworten, daß seit 1887 Wallfahrten stattfänden. Er sagte, dass eine Urkunde eingemauert wurde mit der Baugeschichte der neuen Kapelle, aber ohne Angabe von Namen, da all zu viele mitgeholfen hätten. Er begrüßte dabei die Pilger aus St. Michael, St. Konrad, St. Peter & Paul Dettingen, St. Laurentius Kleinostheim, St. Leonhard Stockstadt und viele Pfarreimitglieder aus Mainaschaff, 6850 an der Zahl“.

Eine farbige Kopie der spätgotischen Marienstatue (Original um 1460, heute in der Pfarrkirche St. Margaretha in Mainaschaff) bildet -auf einem Sockel stehend- den Mittelpunkt der Kapelle. Zu Beginn stand einmal die original alte Madonna darin. Nach dem Diebstahl der Marienglocke 1969 wurde die wertvolle Madonna in der Kirche St. Margaretha auf einer Stehle gesichert angebracht. Nach vorne wird der kleine Kapellenraum von einem schmiedeeisernen Tor geschlossen. Die Rückwand des Raumes bildet ein buntes Glasfenster, welches die gekrönte Maria zeigt. Wenn das Licht durchfällt, hat man den Eindruck, die ganze Kapelle sei von lebendigen Strahlen durchzogen.

Der Kapellenberg mit der Marienkapelle ist weiterhin Ziel der Sternprozessionen der drei Pfarrgemeinden Kleinostheim, Mainaschaff und Stockstadt am Dienstag der Bittwoche mit Eucharistiefeier vor der Kapelle, der Fischerprozession von Strietwald aus, man feiert dort Maiandachten und betet den Kreuzweg am Karfreitagmorgen. Auch kirchliche und standesamtliche Hochzeiten finden vor der Kapelle statt.

Kreuzwegstationen

Im Jahre 1890 wurden auch die Kreuzwegstationen, die neben dem Prozessionsweg stehen, der vom Fuße des Kapellenberges zur Kapelle hinaufführt, eingeweiht. Die vierzehn Kreuzwegstationen bestehen aus Rotsandstein-Aedikulen, welche auf einem Sockel aus gelbem Klinkermauerwerk stehen. Die Leidensgeschichte ist auf rechteckigen Terrakotta-Reliefs dargestellt, welche in die Sandstein-Gehäuse eingepasst sind. Die Kirchenverwaltung ließ die Stationen 1995/96 renovieren. Finanziert wurde alles durch die Gemeinde Mainaschaff, bischöfliches Ordinariat, Landratsamt Aschaffenburg, Bayerisches Landesamt und einen größeren Spendenbetrag. In die Kreuzwegstationen wurden Kunststeinkopien statt der Terrakottareliefs eingebaut. Die Originale erhielten in der renovierten und erweiterten Leichenhalle auf dem Mainaschaffer Friedhof einen neuen Ort und schmücken jetzt dort den würdevollen Saal.

Felsenkeller und Grotte

Auf dem Kapellenberg wurde immer auch Gneis gebrochen und für z.B. Bauten in Mainaschaff verwendet. Unterhalb der Kapellenbergkuppe hob 1860 bis 1862 der Brauereibesitzer und Gastwirt Nikolaus Ofenstein einen Felsenkeller aus, der als Bierlager genutzt wurde. Dieses Grundstück erwarb die Gemeinde 1995 und wandelte den ehemaligen Felsenkeller in eine Grotte um. In ihr steht die Kopie einer Maria mit Kind (Original 18. Jhdt), aus dem unterfränkischen Raum – Nähe Würzburg. Die Grotte wurde in die Obhut von Pfarrer Josef Otter übergeben und am 15. August 1999 von Bischof Gregorio Garavito aus Kolumbien und Pfarrer Otter eingeweiht.

Quellen: Gemeinde Mainaschaff, Rudolf Roth
Beobachter am Main, 25. Juni 1887
Main-Echo, 07. Mai 1954
Günther Herold, Kirchenpfleger 2019